Reihe: Ehrenamt bei WUMAN – Juliane hält euch über die Social Media up to date

Mit Juliane verpasst ihr keines unserer Events und erfahrt ihr von aktuellen Themen zur Gleichstellung. Sie ist die Person hinter WUMAN auf Instagram und Facebook. Durch Postings scrollen und neue Posts erstellen – dafür nimmt sie sich gern Zeit. Am besten gemütlich auf dem Sofa und bei einer Tasse Tee.

„Sonntag Vormittag, ich sitze mit einem Tee auf dem Sofa und spiele am Smartphone herum. Das klingt wohl erstmal wie bei vielen, denn auch ich scrolle durch Social Media. Aber nicht nur so, sondern ich schaue, welche Informationen und Aufgaben mir von anderen im WUMANetzwerk Team eingestellt wurden und überlege dann, was sich wie teilen oder die Info neu verpacken lässt. Ich sehe, was andere aus dem Team an interessanten Events und Artikeln entdeckt haben. Ich erstelle auf Canva Designs für Posts in unseren Netzwerkfarben und schraube noch etwas an einer bereits angefangenen Idee. Ich schreibe Texte und erstelle Bildbeschreibungen als Alternative. Ich scrolle durch die Postings der letzten Stunden oder Tage und teile Inhalte von Netzwerkfreundinnen, früheren Kooperationspartnerinnen und anderen spannenden Initiativen und Gruppen.

Mittlerweile ist mein Tee leer, also mache ich mir gleich noch einen. Dann kündige ich die nächste Netzwerkveranstaltung an. Meike hat mir einen interessanten Beitrag per Direktnachricht geschickt. Wir chatten kurz und sprechen ab, ob und wie wir diesen Inhalt teilen, was wir einordnen müssen und wollen. Ich bereite das noch kurz vor, das posten wir dann in den kommenden Tagen. Zu einer anderen Zeit hätte ich vielleicht genauso lange auf Social Media verbracht an einem freien Tag, oder nach Feierabend, und mich dann etwas über mich selbst geärgert. Aber so mache ich das für einen Zweck. 

Wie ich, Juliane, ins Social Media Team bei WUMANetzwerk gekommen bin, weiß ich gar nicht so genau. Auf meinen eigenen Accounts ist es ziemlich still. Aber diese Aufgaben kann ich für WUMANetzwerk gut erledigen. Es macht Spaß Informationen aufzubereiten und weiterzugeben, in Text und Bild. Eine der Verknüpfungen zu sein zwischen uns als Team und den Wissenschaftler*innen und Netzwerk-freund*innen, die unserer Arbeit folgen. Der rege Austausch im Team, auch wenn wir uns immer seltener live sehen, und das Teilenteilen gemeinsamer Werte tun mir gut. 

Mittwochmittag, zwischen zwei Lehrblöcken mache ich Pause und poste einen am Wochenende vorbereiteten Inhalt. Verlinke noch fix das Online Anmeldungsformular in der Story und hake die Aufgabe in ASANA ab, damit die anderen sehen, dass es gemacht ist. Offensichtlich bin ich nicht die einzige, die mittags kurz Social Media checkt, denn die ersten Interaktionen mit dem Inhalt passieren auch schon! Ich teile noch ein paar Posts, die andere Netzwerkmitglieder und Kontakte mit uns geteilt haben. 

Auch in stressigen Wochen auf der Arbeit ist das Ehrenamt nichts, was auf meiner Liste so schnell nach unten rutscht. Denn das Ehrenamt mache ich eben nicht nur für andere, sondern auch für mich. Die Aufgaben sind neben der meist sehr komplexen Arbeit im Wissenschaftsbetrieb auch ein schnelles Erfolgserlebnis im Alltag, was ein großer Pluspunkt an einem langen Tag sein kann. Die gemeinsame Sache mit anderen spornt mich an, wo ich sonst viel alleine an eigenen Projekten arbeite. Als ich bei WUMANetzwerk ins Team einstieg, hat mir privat jemand gesagt, dass ich wohl mal wieder nicht hatte Nein sagen können, obwohl ich ja echt schon genug zu tun hätte. Das stimmt vielleicht, wohl für uns alle, aber wenn mich eines selten stresst, ist es dieses Ehrenamt – weil ich es freiwillig und so gerne tue und der Aufwand für mich schaffbar ist. Ich weiß, dass ich mich auf die anderen verlassen kann und darauf, dass wir uns gegenseitig unterstützen und voneinander lernen, wo es dazu zu lernen gibt. Für mich lohnt sich Ehrenamt – und für dich?“

Vielen lieben Dank für die gute Zusammenarbeit und dass du uns immer up to date hältst, Juliane! 🙂

Reihe: Ehrenamt bei WUMAN / Volunteering at WUMAN – Katharina is our head of fundraising

Katharina is involved in various projects of WUMAN. We would like to highlight her commitment as our head of fundraising. She is happy to tell you about her journey at WUMAN and give you some insight into volunteering for our network:

„Hi, I’m Katharina and I’m engaged in the fundraising activities at WUMANetzwerk. At WUMAN we aim to create a space where we build connections, share experiences and support each other. 

So far, I’ve had the opportunity to gain valuable insights into diverse fields. I’ve been involved in event planning and moderation, as well as fundraising. I’ve had the privilege of moderating the Women in Data Science Conference in 2021 and 2022, and I’m excited to do it again in March 2023.

As a fundraiser, I work to build relationships with organizations that share our values and goals. Fundraising is crucial for WUMAN as a non-profit organization, as it allows us to financially recognize our speakers, develop new workshop formats, and establish a sustainable foundation.

Volunteering with WUMANetzwerk has been a journey of feminist community building and personal growth. If you’re curious and passionate about promoting gender equity in academia and beyond, we would love to have you join us. You’ll be warmly welcomed!“

Thank you so much for supporting WUMAN in different ways, Katharina! 😊

Rückblick: Netzwerktreffen mit Alexandra Redel und Ahmet Toprak

Wir blicken zurück auf ein spannendes Netzwerktreffen zum Thema „sozialer Aufstieg“ mit den zwei inspirierenden Expert*innen Ahmet Toprak und Alexandra Redel. Beide haben sowohl zu ihrer eigenen Aufstiegsgeschichte als auch zu ihrer professionellen Tätigkeit in dem Bereich berichtet und ganz viele Tipps und Anregungen mitgegeben.

Den ersten Input übernahm Alexandra Redel mit dem Thema „Soziale Herkunft, Habitus und unser Verhältnis zu Arbeit und Geld“. Zunächst stellte sie ihre Arbeit bei Arbeiterkind.de vor – eine Organisation für Schüler*innen, Studierende und Berufseinsteiger*innen aus nicht-akademischen Familien –  die diese berät und dabei unterstützt, gut informierte Entscheidungen zu treffen. Die Organisation will Mut machen, wenn es passt, den akademischen Weg zu gehen. Alexandra Redel selbst ist Projektkoordinatorin des Berufseinstiegsprogramms. Dort arbeiten sie mit Role Models (zum Beispiel sie selbst), Workshops, 1:1 Mentoring und vielem mehr. Dort werden auch tiefgreifende Fragen wie „Was bin ich wert/Was ist meine Arbeit wert?“ und „Muss ich einer Firma „treu“ bleiben?“ behandelt. Als besondere Hürde für Erstakedemiker*innen nennt sie den Habitus – also die innere/äußere Haltung, ein Fremdheitsgefühl, Vorlieben, Gewohnheiten und Verhalten, dass vermeintlich nicht reinpasst. Aber auch von außen treffen Arbeiterkinder auf Hürden – sowohl von Nicht-Betroffenen (unbewusst ausgrenzende Fragen, Themen) als auch dem eigenen Umfeld (Glaubenssätze, Haltung zu Geld. Uvm.). Ihr selbst wurde bei vielen ihrer Probleme erst spät bewusst, dass sie mit ihrer Klasse zu tun haben könnten. Als besonderes Plus beschreibt sie ihr jetziges Arbeitsumfeld, dass aus sehr vielen Erstakademiker*innen besteht – entsprechend sind die Fremdheits- und Schamgefühle, wenngleich Sie auch nie vollständig weggehen, deutlich weniger. Wer sich mit ihr oder Arbeiterkind.de gerne vernetzen möchte, sollte das unbedingt tun!

Website von ArbeiterkindNetzwerk von Arbeiterkind

Anschließend durften wir viel über die spannende Lebensgeschichte von Ahmet Toprak hören. Er erzählt, dass er nur sehr schlecht die Hauptschule abgeschlossen hat und sich dann Stück für Stück durch die Bildungsinstitutionen gearbeitet hat. Er beschreibt dabei eindrücklich die doppelten Probleme durch Klasse und Migrationshintergrund. Nicht nur seine Lehrkräfte oder Personen in Bewerbungsverfahren haben ihm die Rückmeldung gegeben, dass er es nicht schaffen kann („Kannst du überhaupt auf Deutsch schreiben?“), auch von seiner Familie und seinem Umfeld kamen immer wieder Fragen wie „Was erlaubst du dir, zu glauben, du könntest Professor werden?“. In seiner Ausbildung zum Gewalttrainer gab es dann einen Professor, der fest an ihn glaubte und ihn dazu motivierte, zu promivieren. Solche Personen waren in Ahmet Topraks Leben essenziell. Er beschreibt zudem seine großen Unsicherheiten und Schwierigkeiten in Bewerbungsprozessen (Was muss man überhaupt können? Darf ich über Gehalt verhandeln oder ist das anmaßend?) und seine immer wiederkehrenden Gedanken, dass er jetzt doch auffliegt, dass er doch gekündigt wird.

In der darauf anschließenden Diskussion stellten wir fest, dass einige von den Problemen und Gedanken, die Alexandra Redel und Ahmet Toprak als Erstakademiker*innen hatten, auch auf andere marginalisierte Gruppen zutreffen. Das Problem der Gehaltsverhandlungen wird so zum Beispiel auch bei Frauen* beobachtet und viel diskutiert. Daraufhin wurde viel über die Komplexität von Intersektionalität und daraus resultierenden Fragestellungen gesprochen. Wie soll vorgegangen werden, wenn in einem Bewerbungsprozess ein männlicher Erstakademiker mit Migrationshintergrund einer weißen Frau gegenübersteht? Ahmet Toprak riet da zu kreativen, individuellen Lösungen – er selbst habe mal in genau so einer Konkurrenzsituation gestanden – am Ende wurden einfach beide eingestellt.

Zuletzt haben wir gemeinsam nach Veränderungsmöglichkeiten und Tipps gesucht. Auf der individuellen Ebene können Nicht-Betroffene, als zum Beispiel Akademikerkinder helfen, in dem sie Mut zusprechen, Wissen teilen und sensibel mit den Schwierigkeiten von Erstakademiker*innen umgehen. Auf struktureller Ebene thematisieren die Expert*innen zunächst den Ort Schule, an dem bereits viele Potenziale verloren gehen oder sogar zerstört werden. Auf Unternehmensseite oder im Wissenschaftsbetrieb: Transparenz erhöhen. Ahmet Toprak selbst, der ja mittlerweile in einer Entscheidungsposition sitzt, versucht in Berufungsverfahren maximale Transparenz zu erreichen – was auch hin und wieder zu neuen Problemen (Stichwort: Klagen) geführt hat. Dennoch hält er es für essenziell. Alexandra Redel beobachtet aktuell viel Wille für Veränderung auch in Unternehmen. Arbeiterkind.de ist immer mehr auch in Kontakt mit Unternehmen, um diese in ihrer Sensibilität für solche Themen zu schulen, Hürden abzubauen und Bewerbungsprozesse gerechter zu gestalten. Den finalen Haken schlugen die Expert*innen dann zum Thema Netzwerken – in ihrem eigenen Leben und durch ihre professionelle Erfahrung sagen beide: Netzwerke, also Leute in ähnlicher Situation und Unterstützer, sind für einen erfolgreichen Lebensweg essenziell.

Als letzten Tipp schloss Ahmet Toprak mit „Auch die anderen kochen mit Wasser!“

Wir sagen Danke an unsere zwei Speaker*innen für den Einblick in ihr Leben und ihre Arbeit und auch an alle Teilnehmenden, die zu einer lebendigen Diskussion beigetragen haben!

Reihe: Ehrenamt bei WUMAN / Volunteering at WUMAN – Hazel is co-organizing the WiDS Conference Mannheim

Hazel is volunteering for the WiDS (Women in Data Science) Conference Mannheim, which will be held this month on March 22-23. She is excited to be working on a team with diverse people on a common project and she is willing to tell you more about her personal experiences:

„Hi, my name is Hazel Wat. I came from the US and moved to Mannheim eight years ago due to my husband’s work. Since I used to live and work in Silicon Valley, I had the chance to visit Stanford University multiple times. I started volunteering for the WiDS (Women in Data Science) Mannheim chapter in 2021 and contributed to the preparation of the Marketing materials for its annual Data Science Conference, which is usually held in March / April of the year. This is my second-year volunteering for WiDS Mannheim.

My main tasks for WiDS 2022 were creating the Marketing Agenda, Flyer, Speaker Postcard, Run Down and preparing the Welcome Speech. This year, I am performing similar functions for the WiDS.

I really enjoy the social interaction with the people in our team. As a team of eight volunteers we meet on a monthly basis. We’re not only working on the conference preparations, but also share our recent happenings. Initially, entering the field of Data Science was something I would have never imagined myself doing. Being exposed to the topics and know-how in our group helps me to gain insight and knowledge about the realm. It is nice and interesting to get to know and exchange with people from different parts of Germany and collaborate for a common goal. Everyone has a different background, style and ways of working. It blends in harmony and works productively in the past, present and I believe it will do the same in the future. 🙂“

Thank you for your support, Hazel!

Rückblick: Netzwerktreffen mit Claudia Eich

Claudia Eich von Henkel – Dare To Make An Impact

Wir blicken zurück auf ein total spannendes und inspirierendes Netzwerktreffen mit Claudia Eich von Henkel. Claudia Eich arbeitet dort als Jr. Corporate HR Business Partnerin, nachdem sie Ihren Abschluss in Mannheim im Master of Science in Psychologie mit Schwerpunkt Arbeit, Wirtschaft und Gesellschaft in 2021 erworben hat.

Claudia hat viel über ihren doch etwas außergewöhnlichen beruflichen Werdegang erzählt. Nachdem sie zunächst in Freiburg ihren Bachelor in Psychologie gemacht hat und eher mit der klinischen Richtung Kontakt hatte, hat sie sich im Master in Mannheim dann für eine ganz andere Richtung entschieden und sich auf den wirtschaftlichen Bereich konzentriert. Dort hat sie zwischendrin 1 1/5 Jahre das Studium pausiert, um praktische Arbeitserfahrungen zu sammeln. Bei der Firma BOSCH hat sie verschiedenste Praktika gemacht und ist darüber auch eine Zeit in Tokio gewesen – leider kam ihr dann aber Corona in die Quere. Seit 2021 ist sie bei Henkel im HR Bereich tätig und dort für Führungskräfteberatung und -Weiterbildung zuständig und treibt dort Diversität und eine inklusive Unternehmenskultur voran.

An Henkel selbst schätzt sie sehr, dass es ein internationaler Konzern ist mit verschiedensten Bereichen, der soziales Engagement und Auslandsaufenthalte fördert und in dem man sich und seine eigenen Ideen super entfalten kann.

Nach ihrem Vortrag haben wir ausgiebig Fragen gestellt, diskutiert und uns wertvolle Tipps für eine Karriere in einem großen wirtschaftlichen Unternehmen eingeholt. Ihren Arbeitsalltag hat sie als eine Mischung aus Themenausarbeitungen am Laptop, Meetings, und natürlich dem täglichen Treffen in der Kantine beschrieben. Hauptsächlich ist man aber damit beschäftigt, sich selbst Dinge zu überlegen und diese auszuarbeiten, diese mit anderen zu teilen und dann auch umzusetzen – eine sehr eigeninitiative und impactvolle Arbeit. Sie hat aber auch mit uns geteilt, dass die Work-Pace schon eher schnell ist, und dass auch oft Überstunden gemacht werden. Gerade für Personen mit Care-Verpflichtungen wird das in den höheren Positionen oft zum Problem. Hier ganz klar die Grenzen und eigenen Kapazitäten zu kommunizieren, sieht Claudia als den Weg zum Erfolg.

Für alle, die an einer ähnlichen Karriere interessiert sind, hier ein kleiner Einblick zu den wichtigsten Ratschlägen von Claudia:

1.       Austausch mit anderen Personen

Sei es bei der ersten Suche nach Jobmöglichkeiten, bei der Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch oder bei Gehaltsverhandlungen: tauscht euch mit anderen Personen – bestenfalls solchen aus ähnlichen Branchen – darüber aus, was bei ihnen funktioniert hat. Diese Personen können dabei helfen, Jobbeschreibungen für euch zu übersetzen oder den eigenen Lebenslauf so zu gestalten, dass er für Unternehmen interessant aussieht. Diese Leute können euch einen Einblick in ihren Arbeitsalltag geben und ihr könnt vergleichen, ob das zu euren Vorstellungen passt. Sie können euch helfen, euch Vorstellungen über Gehaltsspannen zu geben und Erfahrungen teilen, welche Strategien bei ihnen funktioniert haben. Durch diesen Austausch können eigene fehlende Erfahrungen (zum Beispiel was Gehaltshöhen angeht) umgangen werden.

2.       Gute Vorbereitung

Befasst euch genau mit den Jobbeschreibungen und stellt euch die Frage, welche Skills ihr davon mitbringt – und begründet dies erstmal für euch selbst gut. Recherchiert dafür auch die Fachbegriffe in den Beschreibungen – oftmals haben Leute aus der Wissenschaft genau die richtigen Skills, würden es nur völlig anders nennen. Beschäftigt euch mit eurem jetzigen Job und fasst für euch zusammen, was ihr dort tut und welche Skills ihr entsprechend dort gesammelt habt. Das sind eure Stärken, die ihr klar herausstellen könnt. Beschäftigt euch auch mit eurem eigenen Lebenslauf – warum habt ihr bestimmte Entscheidungen getroffen? Was waren die Beweggründe? Wenn ihr eure Entscheidungen und eure Fähigkeiten gut vor euch selbst begründen könnt, werdet ihr es auch im Bewerbungsverlauf gut vor anderen begründen können. Stellt euch auch die Frage, was ihr von dem Job möchtet, und kommuniziert das ganz klar. Dann könnt ihr auch genau die Fragen stellen, die euch interessieren und die andere Seite sieht, dass ihr euch Gedanken gemacht habt, vorbereitet seid, und es kann gemeinsam geschaut werden, ob es von beiden Seiten passt.

3.       Nicht schüchtern sein

Egal aus welchen Bereichen wir kommen, alle bringen wichtige Fähigkeiten mit, die für Unternehmen interessant sein können. Stellt diese hervor, seid selbstbewusst. Mit einem abgeschlossenen Studium und erst recht nach einer Promotion hat man definitiv die Skills, die man in einem Unternehmen braucht. Auch bei Bewerbungsgesprächen und Gehaltsverhandlungen: benennt klar eure Vorstellungen und eure Wünsche und kommuniziert klar, was ihr leisten könnt. Wenn ihr eure Bedarfe nicht kommuniziert, werden sie auch nicht erfüllt.

Wir bedanken uns für das tolle Treffen bei allen Teilnehmenden und besonders bei Claudia Eich!

Rückblick: Netzwerktreffen mit Dr. Ashley Ruba

Wir haben uns sehr gefreut, bei unserem ersten Netzwerktreffen in 2023 Dr. Ashley Ruba begrüßen zu dürfen! Ein kleiner Rückblick:

Ashley Ruba hat ihren PhD in Developmental Psychology gemacht und forscht derzeit als UX Researcher bei Meta Reality Labs. Mehr als 10 Jahre war sie im akademischen Umfeld tätig und hatte jahrelang von einer Karriere als Professorin geträumt, bevor sie 2022 schließlich zu UX wechselte.

In ihrem Talk sollte es darum gehen, warum sie dem akademischen Umfeld den Rücken gekehrt hat, worin ihre aktuelle Tätigkeit als UX Researcher (User Experience Researcher) besteht und wie Graduierte ein Netzwerk aufbauen können, wenn sie in der freien Wirtschaft Fuß fassen möchten.

Zu Beginn des Netzwerktreffens hat Meike Bonefeld alle herzlich begrüßt und einleitende Worte an die über 50 Teilnehmenden gerichtet: WUMAN ist ein Netzwerk von Wissenschaftler*innen, gegründet 2018, das die Wissenschaft nicht als einzigen richtigen Weg sieht. Wichtig ist vielmehr, dass alle eine informierte Entscheidung treffen können und den für sie richtigen Karriereweg finden – und wenn er weg von der Wissenschaft führt. Die Wissenschaft zu verlassen, bedeutet dabei ausdrücklich nicht, dass man nicht gut genug wäre.

Ashley Ruba beginnt ihren Talk mit einem Rückblick auf ihren Karriereweg: Nachdem sie ihren B.A. 2013 an der Duke University abgeschlossen hatte, promovierte sie von 2014 bis 2019 und war bis 2022 als Post Doc tätig. Seit 2022 arbeitet sie schließlich als UX Researcher und unterstützt andere auf Twitter, die von der Universität in die Wissenschaft wechseln wollen.

Die Frage, ob sie beruflich an der Universität bleiben oder nicht doch in die Wirtschaft wechseln möchten, stellt sich vielen nach ihrer Promotion – die akademischen Stellen sind heiß umkämpft, es besteht ein großer Wettbewerb. Ashley möchte dazu ermutigen, auch andere Optionen in Betracht zu ziehen, wobei es hilft, sich die folgenden Fragen zu stellen: Wo will ich leben? Wie viel Geld muss oder möchte ich verdienen? Wie viel Freizeit möchte ich in meinem Leben? Was gefällt mir am akademischen Arbeiten, was nicht? Wie steht es um meine psychische und körperliche Gesundheit? Ashley nennt folgende Schritte auf dem Weg zum Wunschberuf: decide – explore – apply.
Wenn die Entscheidung gefallen ist, in die Wirtschaft zu wechseln, steht als nächstes die Auseinandersetzung mit verschiedenen Berufsbezeichnungen und beruflichen Möglichkeiten an. Ashley als promovierter Entwicklungspsychologin stand es offen, auch in Richtung Marktforschung zu gehen oder Projektmanagerin, Data Scientist oder Medical Writer zu werden. An der Universität ausgebildete Fähigkeiten wie Recherche, Schreiben und öffentliches Auftreten sollten ihr jedenfalls als gefragte Skills beim Einstieg in die Wirtschaft zugutekommen.

Ashley ging anschließend genauer auf die Bewerbungsphase ein: Sie empfiehlt besonders LinkedIn, wenn man einen Job außerhalb der Universität möchte, um Kontakte zu knüpfen und in einen Austausch zu kommen. Überhaupt erweist sich Networking in der Bewerbungsphase als essenziell, um von ansprechenden Angeboten zu erfahren. Woran man zudem arbeiten sollte, ist ein ansprechender Lebenslauf (bzw. Résumé). Hierbei orientiert man sich am besten an den Lebensläufen anderer Personen, die beruflich in den Bereichen Karriere machen, für die man sich selbst interessiert.

Wer sich gerne weitere Anregung holen möchte, kann sich beispielsweise auf der Website beyond the professoriate (https://beyondprof.com/) umschauen, das Buch Leaving Academia: A Practical Guide von Christopher L. Caterine lesen oder bei Interesse speziell für UX Research in den Podcast The World of UX von Darren Hood reinhören.

Die wichtigsten Ratschläge noch einmal von Ashley zusammengefasst: Baue dir auf LinkedIn ein Netzwerk auf, tausche dich in Gesprächen aus und informiere dich, orientiere dich bei deinen Entscheidungen an relevanten Berufsbezeichnungen. Sei lernbereit, überarbeite deinen Lebenslauf, bewerbe dich mit Referenzen für Jobs oder vielleicht Praktika – kenne vor allem deinen Wert.

Praktikumsplatz (m/w/d) bei WUMAN wird frei!

Wir suchen ab März eine*n neue*n Praktikant*in!

Was wirst Du bei uns machen?

In unserem Netzwerk gibt es immer viel und Unterschiedlichstes zu tun! Du wirst bei uns Events mitorganisieren und moderieren, uns auf Social Media vertreten, Recherchearbeiten übernehmen und dich mit vielen anderen Wissenschaftler*innen vernetzen. Du wirst dabei frei sein in Deiner Zeiteinteilung und kannst alles im Home Office erledigen. Wir sind aber auch an Deinen Ideen interessiert – Du kannst und sollst gerne Veranstaltungen selbst organisieren, mit den Themen, die Du für wichtig und spannend hältst und unser Netzwerk erweitern und voranbringen.

Wen suchen wir?

Dich, natürlich! Voraussetzung ist, dass Du an unseren Themen interessiert bist. Du studierst aktuell in einem der oben genannten Bereichen* und hast Lust, einen Einblick in die Welt der Wissenschaft und der Vernetzung zu bekommen? Du arbeitest gerne selbstständig und hast eigene Ideen, die Du auch einbringen möchtest? Du kannst Dich gut selbst strukturieren und Dinge selbst in die Hand nehmen? Du hast Lust auf ein offenes, unkonventionelles und junges Team? Dann passt du perfekt zu uns!

Was sind die Rahmenbedingungen?

Unsere große Stärke ist unsere Flexibilität! Wir können Dein Praktikum genau nach Deinen Bedürfnissen organisieren. Egal, wie viele Stunden und/oder Monate Du bei uns Praktikum machen möchtest, wir finden problemlos einen Weg.

Da wir ein ehrenamtlicher Verein sind, können wir allerdings leider keine finanzielle Vergütung für dein Pflichtpraktikum anbieten. Dafür wirst Du bei uns aber mit vielen anderen Wissenschaftler*innen vernetzt – und vielleicht ergeben sich daraus ja auch andere Perspektiven und Möglichkeiten für Dich 😉

Wie bewirbst Du dich?

Schreibe eine kurze Bewerbung mit deinem Lebenslauf an wuman@wuman.de. Wir freuen uns auf Dich!

*Selbst wenn Du aus einem anderen Bereich kommst, scheue Dich nicht, Dich zu bewerben! Wir schauen gerne gemeinsam, ob wir die Voraussetzungen für Dein Pflichtpraktikum erfüllen. Wir freuen uns auch immer über unkonventionelle Bewerbungen!

Rückblick: Macher*innen-Event am 31.10.2022

„We rise by lifting others“ lautete das Motto des zweiten Macher*innen-Events am 31. Oktober! Das Macher*innen-Event war zugleich der 4. Geburtstag unseres Netzwerks.

Passend zum Geburtstag erzählte Dr. Anne-Sophie Waag uns die Geschichte von WUMAN, beginnend mit der Gründung am 31. Oktober 2018 als Frauennetzwerk. Das Kick-Off vor 4 Jahren war auf sehr großes Interesse gestoßen – was sich nicht zuletzt daran zeigte, dass die Snacks nach ein paar Minuten alle weg waren, wie Anne-Sophie sich schmunzelnd erinnerte. Seit den Anfangstagen hat sich neben dem Namen auch das Netzwerk stets weiterentwickelt.
Heute ist WUMAN ein Wissenschaftler*innen-Netzwerk für FLINTA-Wissenschaftler*innen (FLINTA meint Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, trans und agender Personen), das sich stetig weiterentwickeln und dazulernen möchte, um möglichst inklusiv zu sein.
Am 19. Oktober 2022 war zudem die Gründungssitzung von WUMANetzwerk e.V.- mit der Organisation als Verein möchte WUMAN sich professionalisieren und nachhaltige Strukturen schaffen.
Was in Mannheim lokal begann, will das WUMAN-Team nun breiter aufstellen. So soll es neben dem Standort Mannheim weitere lokale WUMAN-Gruppen an anderen Universitäten und Forschungsinstituten deutschlandweit geben. Den Lokalgruppen übergeordnet soll die WUMAN-Dachorganisation sein, welche ein übergreifendes WUMAN-Programm im digitalen Raum anbietet. Sie soll als eine übergeordnete Kontante den Wissenschaftler*innen über die Mannheimer Stadtgrenzen hinaus Vernetzung im digitalen Raum bieten.

Nach dem kurzen Blick in die Historie von WUMAN durften wir uns über eine Keynote von Dr. Kristin Eichhorn, Privatdozentin an der Universität Stuttgart, freuen. Sie engagiert sich im Netzwerk für gute Arbeit in der Wissenschaft (NGA Wiss.) für die Entfristung wissenschaftlich Beschäftigter und ist Mitinitiatorin von #IchBinHannah.
Der Hashtag soll auf die oft prekäre Beschäftigung in der Wissenschaft aufmerksam machen. Um dies anhand von Zahlen aufzuzeigen, bezog Dr. Kristin Eichhorn sich auf eine Erhebung des Statistischen Bundesamts, laut der 87% der wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen im Jahr 2019 befristet angestellt waren. Sie merkt an, dass diese Mitarbeiter*innen lange keine ausreichende Stimme in der Wissenschaft und Politik hatten, obwohl sie den größten Teil des Wissenschaftsbetriebs ausmachen.
Es gab schon vor #IchBinHannah auf Twitter immer wieder Versuche, die prekären Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft zu thematisieren – zum Beispiel mithilfe folgender Hasthags: #WissZeitVG, #FristIstFrust, #95vsWissZeitVG, #ACertainDegreeOfFlexibility. Mit #IchBinHannah konnten, wie die Userzahlen und Tweets zeigen, noch einmal deutlich mehr Menschen erreicht werden – bis hin zu den Medien und der Politik.
Nach der Keynote von Dr. Kristin Eichhorn haben wir diskutiert und sie hat viele Fragen von uns beantwortet. Beispielsweise erfuhren wir von ihr: Die eigene Meinung zu äußern, kann auch profilbildend wirken.

Anschließend gaben uns drei wunderbare Gäst*innen, Juliane Elter, Dr. Katharina Burgdorf und Dr. Liliane Wulff, einen Einblick in ihre persönlichen Herausforderungen und ihre eigene WUMAN-Geschichte – denn im Mittelpunkt des Events sollten ganz bewusst die Macherinnen bei WUMAN selbst stehen:

Juliane Elter promoviert an der Universität Mannheim im Bereich Anglistik. Sie ist ein WUMAN-Mitglied der ersten Stunde und engagiert sich aktuell bei WUMAN als Social-Media-Mangerin. Bezugnehmend auf unser Motto „We rise by lifting others“, stellte sie das Selbstbild, das wir von uns haben, in den Fokus ihres Talks: „We rise by allowing our challenges to grow“. Sie machte darauf aufmerksam, dass ein dynamisches Selbstbild (nach Dweck 2009), also der Glaube daran, dass man zu Verbesserung fähig ist, tatsächlich zu Verbesserung und größeren Erfolgen führen kann.
Dr. Katharina Burgdorf, die Post Doc an der Universität Bremen ist und bei WUMAN im Fundraising aktiv, erzählte von ihrer Suche nach einer Antwort darauf, was eigentlich eine Wissenschaftlerin ausmacht. Sie ermunterte, sich von vermeintlichen Erwartungen anderer zu lösen und sich selbst mit all seinen Fähigkeiten zu akzeptieren und wertzuschätzen.
Dr. Liliane Wulff, promovierte Psychologin, hat das Macher*innen-Event von WUMAN mitorganisiert. Sie ließ uns in ihrem Talk an ihrem Karriereübergang von der Wissenschaft in die Wirtschaft teilhaben. Dabei zeigte sie ihren Entscheidungsprozess auf, der von der Veränderung „eines Tages“ zu „Tag eins“ der Veränderung wurde – oder um es mit einem Zitat von Fabian Römer auszudrücken: „Willst du’s wirklich, warum dann nicht gleich?“. Mittlerweile ist Lili Unternehmensberaterin bei the new normal.

Zusammengefasst hat uns der gemeinsame Nachmittag gezeigt: Wertschätzung, Selbstakzeptanz, Ermutigung und das Gefühl, nicht allein zu sein – „We rise by lifting others“.

Danke für den schönen Nachmittag!

Von Anna Kiechle (wissenschaftliche Hilfskraft)

Teilnehmer*innen für Studie gesucht!

Liebe WUMAN-Teilnehmer*innen,

wir möchten gerne unser Angebot für Euch verbessern und brauchen dafür Eure Unterstützung!

Was?

Wir planen eine Evaluation von WUMAN, um einen besseren Einblick zu Eurer Einschätzung zu den Veranstaltungen sowie der Arbeit von WUMAN im Allgemeinen zu gewinnen. Dafür haben wir in Zusammenarbeit mit Dr. Daniela Ackermann-Piek von der SRH Fernhochschule eine kurze Interviewumfrage erstellt.

Wer?

Jede*r, die*der schon einmal an einer WUMAN-Veranstaltung teilgenommen hat, kann mitmachen!

Wie?

Meldet Euch bitte unter der unten angegebenen Adresse. Wir machen dann mit Euch einen persönlichen Termin für das Interview aus. Natürlich werden die Ergebnisse nur in anonymisierter Form verwendet.

Wofür das Ganze?

Wir möchten unser Angebot verbessern und noch mehr an Eure Wünsche und Bedürfnisse anpassen. Helft uns dabei! 😊

Wir freuen uns auf zahlreiche Rückmeldungen eurerseits!

Kontakt: office.wuman@gmail.com

Eine neue studentische Hilfskraft bei WUMAN

Hallo zusammen! Mein Name ist Anna und ich habe vor kurzem als studentische Hilfskraft bei WUMAN angefangen – fast gleichzeitig mit der neuen Praktikantin Carlotta Dilcher. Gerne stelle auch ich mich hier kurz vor.

Ich bin 25 Jahre alt und befinde mich aktuell im Masterstudium an der Universität Konstanz – ich studiere Lehramt für die Fächer Deutsch und Philosophie/Ethik. Meine Masterarbeit möchte ich in den Bildungswissenschaften schreiben und überlege zurzeit noch, über welches Thema ich schreiben werde.

Anna Kiechle
anna.kiechle@uni-konstanz.de

In universitären Kursen der Philosophie und besonders der Bildungswissenschaften habe ich mich immer wieder mit Chancen(un)gleichheit und Diversität auseinandergesetzt. Ich bin selbst im Bildungssystem aufgrund ungleicher Chancen auf Hindernisse gestoßen – sowohl in der Schule als auch in der Universität. Das Engagement für Chancengleichheit ist mir daher ein persönliches Anliegen und ich freue mich, dass ich mich nun durch meine neue Tätigkeit bei WUMAN für mehr Gleichstellung und Diversität in der Wissenschaft einsetzen darf.

Bis bald,

Anna