„Nach meinem Master war für mich klar, dass ich promovieren möchte.“
Ein Interview mit Laura Messerer
Geführt von Simon Steiger
Laura Messerer hat ihren Bachelor im Fach Psychologie an der Universität Ulm sowie ihren Master in empirischer Bildungsforschung und pädagogischer Psychologie an der Universität Tübingen absolviert. Schon in ihrem Studium hat sie sich mit pädagogischer Psychologie im Hochschulkontext beschäftigt. Diesem Interesse geht sie aktuell in ihrer Promotion weiter nach. Aktuell arbeitet sie daher u.a. im Projekt „sMArt²“. Im Projekt beschäftigt sie sich unter anderem mit Studienwahlmotivation und Studienanforderungen.
Hallo und herzlich Willkommen zu unserem Interview für die Reihe „Sichtbarkeit von Wissenschaftlerinnen“ von WUMAN. Wir freuen uns sehr, heute hier sein zu dürfen und würden Sie bitten, sich zu Beginn in wenigen Sätzen kurz vorzustellen.
Vielen Dank. Mein Name ist Laura Messerer und ich bin akademische Mitarbeiterin und Doktorandin am Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie hier an der Universität Mannheim. Ich habe Psychologie im Bachelor studiert und den Master in Empirische Bildungsforschung und Pädagogische Psychologie gemacht.
Hier arbeite ich jetzt im Forschungsprojekt sMArt² unter der Leitung von Dr. Stefan Janke. In Teilprojekt 1, in dem ich tätig bin, geht es darum eine Online-Self-Assessment für Studieninteressierte zu entwickeln. Dieses soll den Studieninteressierten helfen ihre Studienwahl zu reflektieren. Dadurch wollen wir dazu beitragen, dass die Studieninteressieren sich für ein Studium entscheiden, welches ihren Interessen entspricht. Da mangelndes Interesse ein Hauptgrund für Studienabbruch ist, soll dieses Verfahren helfen, die Abbruchquote zu reduzieren. Gleichzeitig sollen die Studienzufriedenheit und die Motivation für das Studium erhöht werden.
Was sind Ihre Forschungsinteressen?
Allgemein interessieren mich Fragestellungen der Pädagogischen Psychologie im Kontext der Universität. Ich bin der Ansicht, dass es auch über die Schulzeit hinaus relevant ist, sich über pädagogische Aspekte der Lehre Gedanken zu machen.
Mein spezielles Forschungsinteresse, welchem ich auch im Rahmen des Projekts nachgehe, ist zum einen die Passung zwischen Interessensprofilen von Studierenden und Studienfächern und den Auswirkungen von (fehlender) Passung auf den Studienverlauf. Zudem beschäftige ich mich mit Studienwahlmotivation und wie sich diese auf die Studienzufriedenheit, Studienabbruch und die Studienleistungen auswirkt.
Außerdem finde ich den Einfluss von impliziten Willenskrafttheorien auf das Lernverhalten von Studierenden spannend. Mit diesem Thema habe ich mich bereits in meiner Masterarbeit beschäftigt und Hinweise darauf gefunden, dass Studierende, die davon ausgehen, dass ihre Fähigkeit Selbstkontrolle auszuführen begrenzt ist, beim Lernen schneller die Motivation verlieren.
Wie sind Sie zu Mannheim gekommen?
Nach meinem Master war für mich klar, dass ich promovieren möchte und ich habe mir verschiedene Stellenausschreibungen angesehen. Als ich die Ausschreibung für diese Stelle gesehen habe, war ich direkt begeistert, von dem Projekt zu Studienwahlmotivation. Die Kombination zwischen Forschung einerseits und praktische Anwendbarkeit andererseits hat mich gereizt. Im Bewerbungsgespräch wurde dann klar, dass die Vorstellungen der Projektleitung mit meinen zusammenpassen. Als mir die Stelle angeboten wurde habe ich dann sehr gerne zugesagt und bin immer noch sehr zufrieden mit der Entscheidung.
Wie finden Sie der Beginn der Promotion?
Was mir besonders gut gefällt ist, dass ich in dieser Stelle vieles von dem Wissen, welches ich in meinem Bachelor und vor allem im Master erworben habe hier einsetzen kann. Gleichzeitig bieten die Arbeit im Projekt aber auch viele neue Tätigkeitsfelder und Herausforderungen. Zum Beispiel erfordert die Arbeit im Projekt den Kontakt mit verschiedenen anderen Stellen an der Universität. Außerdem bedeutet die Arbeit im Projekt auch viel Eigenverantwortung und Eigeninitiative und eigenen Ideen sind gefragt, wenn es um die konkrete Ausgestaltung des Projekts geht. Auch wenn der Rahmen vorgegeben ist, so ist trotzdem an vielen Stellen Spielraum und Platz den eigenen Forschungsinteressen nachzugehen und auch beim Promotionsthema kann ich eigene Schwerpunkte setzen. Insgesamt gefällt es mir gut über einen längeren Zeitraum in einem festen Team ein Projekt durchzuführen. Der Austausch mit den anderen Mitgliedern des Projektteams über die Forschungsfragen, Ideen und auch Probleme hilft dabei, das Projekt noch besser zu gestalten. Zum Projektteam gehören auch zwei wissenschaftliche Hilfskräfte, für die ich verantwortlich bin und deren Aufgaben ich koordiniere. Ich finde es schön in einem Projekt zu arbeiten in dem ich einerseits theoretische Fragestellungen beantworte, aber auch praktisch und konkret Einfluss nehmen kann und im besten Fall dazu beitrage, dass Studieninteressierte die richtige Studienwahl treffen und erfolgreich und motiviert studieren